Die Geburt eines Langfahrt Seglers

Es ist noch empfindlich kalt, an diesem frühen Morgen im März.  Wahrscheinlich ist es aber auch die Müdigkeit, die nach nur wenigen Stunden schlaf, den Körper frösteln lässt.  72 sm, und das Schiff muss spätestens um 16:00 Uhr wieder beim Vercharter am Steg liegen. Zu zweit haben wir uns noch vor 4 Uhr Morgens aus der Koje gedreht und sind aufgebrochen. Der Rest der Crew schläft noch tief und fest, der Diesel schiebt uns Meile um Meile nach Südwest, denn wie immer ist eben zuviel - zuwenig - oder von vorn Wind. Bis zum Kragen sind die Jacken hochgezogen, wir sitzen, jeder in seiner Ecke, eine Tasse Kaffee in der Hand tief geduckt unter der Sprayhoud. Um uns herum ist nichts außer dem gurgeln des Wassers und dem brummen des Diesel, der Blick haltlos nach Osten ins Kielwasser gerichtet, hängt jeder seinen Gedanken nach.
Plötzlich, in nur wenigen Minuten, schiebt sich der rote Ball der aufgehenden Sonne aus Meer.

Mit diesem  Sonnenaufgang war nicht nur ein neuer Tag, sondern auch ein neuer Langfahrtsegler geboren.