der lange Weg zum richtigen Boot

Die richtige Fahrtenyacht ? – gibt es nicht ….

Wie lange hat uns diese Frage beschäftigt.

Was ist das richtige Schiff für eine Langfahrt ?
Welche Ausrüstung ist ein Muss ?

Ich habe das Internet von links nach rechts und umgekehrt durchforstet und viele Hinweise und Tipps gefunden. Klasse ! – ein kleines Manko hatten all die Tipps. Meist haben sie sich widersprochen oder sich gegenseitig aufgehoben.

Trotz allem haben wir eines gelernt, und da sind sich auch alle anderen einig.

Das einzig wirklich richtige Schiff ist ….. Das Eigene – was immer es auch ist.

Ein Rezept für die richtige Fahrtenyacht gibt es definitiv nicht, aber es gibt einige Überlegungen, die man anstellen kann und die man bedenken kann um für sich das richtige Boot zu finden.

Unsre Überlegungen waren ….


… Stahl ? Alu ? GFK ? Ferrozement ? Holz ? Carbon ?
So viele und unterschiedliche Bootsbaumaterialien es auch gib, so viele Für und Wieder gibt es.
Bei uns ist die Entscheidung für Stahl gefallen. Warum ?

Große Festigkeit, Kollision mit Gegenständen die im  Meer treiben, Grundberührungen, all das war für uns nicht der Hauptgrund, denn wie häufig tritt so ein Ereignis wirklich ein ?

Gewitter ! – Die sind häufig und Blitzschläge auf offener Seit sicherlich kein Spaß. Gerade wenn es Richtung Barfußroute gehen soll, werden wohl Gewitter zu ständigen Begleitern. Dann in einem gut geerdeten (auf einen Schiff müsste das doch eigentlich gewasserten heißen – oder ?) Stahlrumpf, in einer Art „Faraday’schen Käfig“ zu sitzen, ist ein angenehmes Gefühl. Dafür nehme ich dann auch in Kauf das Drahtbürste, Pinsel und Farben immer ganz oben in der Backskiste Ihren Platz haben, denn eine Roststelle zum wegmachen gibt ist immer.

 

… 2 – 4 – 6 Kojen, Layout ?
schwierig, wenn man kein unbegrenztes Budget zur Verfügung hat. Mehr oder wenig große Kompromisse gibt es da wohl immer.
Wenn es auf Langfahrt gehen soll und das Schiff für 2 – 3 oder mehr Jahre unser zu Hause sein soll, dann spielen Segeleigenschaften wie Schnelligkeit und Wendigkeit gar keine so große Rolle, denn die meiste Zeit wird das Schiff irgendwo vor Anker schaukeln. Es muss gemütlich sein und echten Wohnraum bieten, denn sonst wird es wohl bald ungemütlich im schwimmenden „zu Hause“.
Platz für Lebensmittel, Ausrüstung und „Krusch“ gibt es nicht genug. Ich bin mir inzwischen sicher, einen leeren, umgebauten 200m Tanker würden wir auch mühelos voll bekommen.


So ist es nun eine Decksalonyacht geworden.

Wir sitzen nicht im „Keller“ und gerade bei schlechtem Wetter ist es genial einfach rausschauen zu können. Klar – wenn mann die meiste Zeit in vollen Häfen verbringt kann man auch genauso gut reinschauen, aber wer will schon im Hafen liegen ?

Die Aufteilung ist ganz klar für 2 Personen ausgelegt, mit Platz auch mal 2 Personen als Besuch zu haben. Die 2 zusätzlich Einzelkojen achtern sind absolut notwendig – um alles zu verstauen was sonst keinen Platz gefunden hat.  ( bei Gelegenheit mache ich hier mal eine Layoutskizze).

 

… Ausrüstung – was MUSS ?
Keine Ahnung, dazu fehlt uns einfach noch die Erfahrung. Mal sehen. Unser Vorteil ist, das unser Boot schon Langfahrt Erfahrung hat und unser Vorbesitzer nicht an Ausrüstung gespart hat und die dann auch noch von super Qualität. Was sich bisher schon bewährt hat ist die Entscheidung von unserem Voreigner immer eine Nummer größer zu nehmen.


Ankerwinsch für ein 12m Schiff – 1000 Watt oder 1200 Watt ?  = Richtig 1500 Watt


Kette für 12 Tonnen – 60m oder 80m ? = Richtig 100m / 10mm Kette


Rollfock oder Stagreiterfock ? Richtig = Rollanlage für die Genua, Kutterstag mit Stagreiter + Babystag

 

Und so weiter….

Wir werden sehen was sich als Gut und was sich als Überfällig erweist. Wenn wir hier unsre Erfahrungen gesammelt haben werde ich in der Rubrik „Modifikationen“ einstellen was sich am Schiff verändert.

 

Tja, und was hilft das Alles nun für die Suche nach dem eigenen Boot ?
Ich glaube ganz ehrlich nicht so viel.
Es gibt nur ganz individuelle Entscheidungen. Das Einzige was man wirklich braucht ist Zeit.
Ich denke man kann kein Boot finden, man muss schauen und abwarten bis das BOOT seinen neuen Eigner findet …. Und dann passt es.
Dann ist genau das DIE RICHTIGE Yacht, eben das eigene Boot.